Direkt zum Hauptbereich

Market Timing? Vergessen Sie es!

Immer wieder versuchen Anleger, anhand der Bestimmung günstiger Zeitpunkte für den Ein- bzw. Ausstieg aus einem Wertpapier einen Ertrag zu erzielen. Die Idee ist an sich gut, jedoch gelingt es in der Tat nur den wenigsten, mit dieser Strategie erfolgreich zu sein. Doch warum ist das so?


Beim Market Timing versucht man in erster Linie, von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen. Damit lassen sich bestimmte Tendenzen voraussagen, zum Beispiel ob ein Kurs langfristig steigt. Das hat aber nichts mit Market Timing zu tun, wo man versucht, zum besten Zeitpunkt zu Kaufen bzw. zu Verkaufen.

Das nächste Problem ist die Komplexität. Und zwar die Komplexität des Marktes, der Weltwirtschaft, der politischen Lage und so weiter. Können Sie als kleiner Anleger den Einfluss beispielsweise der Chinesen auf ein deutsches, mittelständisches Unternehmen einschätzen? Kennen Sie die geldpolitischen Entscheidungen der US Notenbank Fed und können diese deuten? Hätten Sie gedacht, dass ausgerechnet die Energiewende mit ihren hohen Strompreisen eine mittlere Katastrophe für E.ON ist? Innerhalb von 5 Jahren ist deren Aktienkurs um 60 Prozent gesunken (WKN ENAG99).

Auch wenn man täglich die Medien, Börsenticker und Fachpublikationen verfolgt, so haben alle diese Informationen einen großen Nachteil: Sie sind zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung bereits veraltet. Wenn Sie also denken, Sie können eine bestimmte Information zu Ihren Gunsten nutzen, und beispielsweise eine Aktie verkaufen, so haben das viele andere Marktteilnehmer bereits gemacht und dadurch den Kurs schon wieder beeinflusst.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Punkt sind die bei Kaufen und Verkäufen entstehenden Kosten. Haben Sie diese in Ihrer Rechnung berücksichtigt? Denken Sie an den Spruch „Hin- und Her macht Taschen leer“.

Fazit: Das Ein- und Aussteigen zum günstigsten Zeitpunkt ist hauptsächlich Glückssache. Legen Sie Ihr Geld lieber langfristig und strategisch an, statt Trends hinterherzurennen. Es gibt viele gute Vermögensverwalter, die hervorragende Portfolios anbieten, mit denen Sie langfristig Vermögen aufbauen können. Damit Sie Ihre goldenen Zeiten genießen können.

Autor: Philipp von Wartburg

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gefährliche Giganten: Wie sicher sind die systemrelevanten Banken wirklich – und wie schützen Sie Ihr Vermögen?

Die Veröffentlichung der aktuellen Liste systemrelevanter Banken durch das Financial Stability Board (FSB) rückt erneut die potenziellen Risiken des globalen Bankensystems in den Fokus. Diese sogenannten „too big to fail“-Institute sind so stark in die weltweite Finanzarchitektur eingebunden, dass ein Scheitern gravierende Konsequenzen hätte. Doch in einem zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Umfeld stellt sich die Frage: Wie sicher ist das globale Bankensystem – und welche alternativen Investitionsstrategien bieten sich an, um Vermögen abzusichern? Bild: KI Was bedeutet "systemrelevant"? Systemrelevante Banken sind Institute, deren Größe, Vernetzung und Komplexität sie zu unverzichtbaren Akteuren im Finanzsystem machen. Ein Kollaps einer solchen Bank hätte weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft. Aktuell listet das FSB 29 Banken, die je nach Risikopotenzial in Kategorien eingeteilt werden. JPMorgan Chase nimmt dabei die oberste Kategorie ein, was ihre immense Bedeutung,...

Dividenden: Ein unverzichtbares Element für kluge Investoren!

Inmitten sinkender Zinssätze und erheblicher wirtschaftlicher sowie geopolitischer Unsicherheiten gewinnen Dividenden für Anleger an Bedeutung. Dividenden leisten nicht nur einen erheblichen Beitrag zur Gesamtrendite, sondern können auch die Volatilität eines Portfolios verringern.                                                                            Bild: KI Vier Gründe , warum Dividenden jetzt wichtig sind:  Dividenden spielen eine wichtige Rolle für die Gesamtrendite: Viele Anleger unterschätzen den Einfluss von Dividenden auf die Gesamtrendite. Seit 1926 haben Dividenden fast ein Drittel zur Gesamtrendite von US-Aktien beigetragen. Von 1980 bis 2019, einem Zeitraum, der durch einen deutlichen Rückgang der Zinssätze gekennzeichnet war, stammten 75 Prozent der Renditen des S&P 500 Ind...

Volkswagen in der Krise: Steht die Schließung von drei Werken bevor?

Die Zeichen sind unübersehbar: Eine Rezession könnte bevorstehen, und die Unsicherheit nimmt weltweit zu. Die Inflation, geopolitische Spannungen und die Reaktionen der Zentralbanken sorgen für wachsende Sorgen – sowohl auf Seiten der Wirtschaft als auch bei uns als Privatpersonen. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich eine wichtige Frage: Sind wir darauf vorbereitet? Die Wahrheit ist, dass Anleger sich nicht auf Regierungen oder Konjunkturprogramme verlassen sollten. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, für seine finanzielle Sicherheit zu sorgen.                                                                    Bild: KI Eine globale Kette an Problemen Die wirtschaftliche Weltlage gleicht einem stürmischen Meer, in dem Unternehmen und Verbraucher gegen immer höhere Wellen an Inflation, Energiepreiserhöh...