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Sofortrente – gute Wahl oder Mogelpackung?

Die Versicherungsbranche bietet Kunden mit der Sofortrente eine auf den ersten Blick attraktive Option für die Ruhestandsplanung an. Doch ist das Angebot wirklich so sinnvoll.


 
An und für sich ist ein langes Leben seit Jahrhunderten einer der größten Menschheitsträume. Und tatsächlich werden die Menschen, gerade in den hochentwickelten Industrieländern, dank guter medizinischer Versorgung und gesunder Nahrung immer älter. Doch ein hohes Alter bringt auch einige Risiken mit sich. So muss, wer älter als der Durchschnitt wird, auch überdurchschnittlich gut vorsorgen, damit er nicht für seine letzten Lebensjahre in die Altersarmut rutscht. Schließlich wird mit einem hohen Alter in der Regel auch die Zeit immer länger, in der man auf seine Rente angewiesen ist. Vor diesem Hintergrund gilt: Alter kann nur schön sein, wenn man es auch genießen kann. Und das entsprechende finanzielle Fundament gelegt hat.


Eine Möglichkeit privat vorzusorgen stellt die sogenannte Sofortrente dar. Bei dieser Form der Rentenversicherung zahlt der Kunde einen einmaligen festen Betrag ein, dafür erhält er ab diesem Zeitpunkt lebenslang eine monatliche Rente. Die Planungssicherheit, die höchste Prämisse vieler Ruheständler, wird dadurch gewährleistet, dass auch dann noch Geld fließt, wenn das ursprüngliche Kapital längst aufgebraucht ist.

Was nach der besten aller Welten für die Altersvorsorge klingt, hat aber durchaus den einen oder anderen Haken. So weisen die einzelnen Produkte der Sofortrentenanbieter mitunter große Unterschiede auf, vor allem was den finanziellen Aufwand für den Kunden betrifft. Wählt dieser das falsche Produkt aus, schmeißt er mitunter pro Jahr mehrere hundert Euro sinnlos zum Fenster hinaus. Geld, das er später für seinen Ruhestand sehr gut gebrauchen könnte. Darüberhinaus kann der (potenzielle) Kunde bis dato nicht sehen, welche Lebenserwartung der Versicherer bei ihm ansetzt. Und davon hängt schließlich die Höhe der Rente ab.


Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, bietet es sich an, besser früher mit dem Sparen für die Altersvorsorge zu beginnen als später auf Einmalzahlungen setzen zu müssen. Und auch wenn die Zinsen derzeit auf Niedrigstniveau sind, kann der Zinseszinseffekt über viele Jahre gesehen doch für den einen oder anderen Extraertrag sorgen. Zumal auch nicht gesagt ist, dass die Zinsen für Festgeld und Co in den nächsten Jahren nicht wieder steigen können.

Es ist in jedem Fall ratsam, über dieses komplexe, aber durchaus existenzielle Thema mit einem richtigen Experten zu sprechen. Wenden Sie sich dazu am besten an einen professionellen Ruhestandsplaner.

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