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Quo vadis, Versicherer?

Das Umfeld der niedrigen Zinsen macht nicht nur Sparern schwer zu schaffen. Auch Versicherungskonzerne leiden darunter. Das trifft vor allem die Garantiepolicen. Geld verdienen in der Niedrigzinsphase: einer der größten Vertreter hat dieses Ziel jetzt aufgegeben – und deutet damit einen möglichen neuen Trend an.

Es war eine bemerkenswerte Nachricht, die vor rund zwei Wochen die Runde machte: Der schottische Versicherungskonzern Standard Life will seine Garantieprodukte einstellen. Was sich anhört wie eine routinemäßige Bereinigung der Produktpalette, hat einen tiefergehenden Hintergrund: Mit dieser Maßnahme reagiert Standard Life auf die seit geraumer Zeit anhaltende Niedrigzinsphase. Schließlich leiden die Schotten wie auch andere Versicherer darunter, dass sie bei einem garantierten Zins die Hände für eine bestimmte Rendite ins Feuer legen müssen – das aber angesichts des widrigen Marktumfelds einfach nicht mehr können. Sparer spüren ja selbst, wie schwierig es ist, überhaupt mit Anlagen wie Sparbuch oder Festgeld Renditen im positiven Bereich zu erzielen. 

Standard Life jedenfalls hat sich nun dazu entschieden, seine garantiebasierten Produkte aus der Freelax-Familie einzustellen. Der schottische Versicherungsmulti wolle für seine Kunden attraktivere Renditen erzielen können und auch Möglichkeiten bieten, die Volatilität der Kapitalmärkte abzufedern, so war zu vernehmen. Garantien würden die Investmentfreiheit im aktuellen Niedrigzinsumfeld jedoch einschränken, so Standard Life weiter. Statt auf garantiebasierte Produkte will Standard Life nun wie bereits lange auf investmentorientierte Lösungen ohne Garantien setzen, die dafür mit attraktiven Renditeoptionen locken.

Zwar mag es sein, dass Standard Life gerade hierzulande der eine oder andere Kunde, dem gemäß dem deutschen Naturell das Thema Sicherheit über alles geht, abhandenkommt. Andererseits kann die Ehrlichkeit, die die Schotten mit dieser Maßnahme zeigen, neue Kunden ansprechen. Grundsätzlich ist diese Transparenz etwas, was die angelsächsischen Versicherer ihren deutschen Wettbewerbern voraushaben. Genau wie ihre Ausrichtung auf eher aktienlastige Anlageformen, die schlichtweg über die Jahre höhere Erträge erlauben.

Ein wesentlicher Punkt bei den Erträgen sind aber immer wieder die Kosten bei den Versicherungen. Der beste Weg zu mehr Rendite ist es, hier zu sparen. Deshalb lohnen sich in jedem Fall sogenannte Nettotarife. Bei diesen werden sonst übliche Kosten des Vertriebs rausgerechnet und kommen somit direkt den Kunden zugute. Nettotarife. Was genau es damit auf sich hat, welche Vorteile diese Tarife haben und wie Sie das in Ihre persönliche Ruhestandsplanung integrieren können, sollten Sie mit einem professionellen Ruhestandsplaner besprechen. Dann muss Ihnen vor dem Niedrigzinsumfeld nicht bange sein.

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