Direkt zum Hauptbereich

Wohin mit dem Geld aus der Lebensversicherung?

Geld zurückgezahlt zu bekommen ist grundsätzlich eine schöne Sache – wenn man dieses Geld dann auch sinnvoll einzusetzen weiß. Hier begehen viele Deutsche, die für ihr Alter vorsorgen wollen, einen großen Fehler. Und zwar vollkommen unnötig.

Es ist eine Zahl, die atemberaubend erscheint: Rund 55 Milliarden Euro werden in Deutschland pro Jahr aus auslaufenden Lebensversicherungen frei. Eine weitere Zahl raubt dem Betrachter den Atem ebenfalls, aber nicht aus Begeisterung, sondern – ganz im Gegenteil – wegen des Schocks: Etwa 50 Prozent dieses Betrags landen auf Bankkonten – und damit überspitzt ausgedrückt direkt in der Geldvernichtungsmaschine.

Es muss einen doch erschüttern: Auf der Bank – egal ob es sich um ein Sparbuch, ein Tages- oder ein Festgeldkonto handelt – wirft das Geld vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen Repression der Notenbanken und damit einhergehender niedrigster Zinsen so gut wie keine Rendite ab. Angesichts eingangs erwähnter Summe werden riesige Beträge nahezu "verschenkt"; man darf ja nicht außer Acht lassen, dass die Zinsen unterhalb der Inflationsrate liegen.

Dass dem so ist, ist eigentlich nur sehr schwer nachvollziehbar. Immerhin stehen dem Anleger für sein Geld wesentlich mehr Alternativen zur Verfügung als nur das Bankkonto. Eine dieser Alternativen stellt eine Rentenversicherung dar, die nach einer einmaligen Einzahlung eine regelmäßige Rente an den Kunden auszahlt und zwar bis an dessen Lebensende. Hier kann der Kunde, wenn er ein Alter erreicht, das über der durchschnittlichen Lebenserwartung liegt, unter dem Strich sogar eine gute Rendite erzielen.

Eine weitere Alternative, über die jemand, der Geld aus seiner Lebensversicherung zurückerhält, nachdenken sollte, ist ein Engagement in Aktien. Wer etwa im Alter von 65 Jahren von seiner Versicherung ausbezahlt wird, hat durchschnittlich noch rund 20 Lebensjahre vor sich – in diesem Zeitraum machen Aktieninvestments durchaus Sinn, gleichen sich die mitunter deutlichen Schwankungen, vor denen im Zusammenhang mit der Börse immer gewarnt wird, über eine solch lange zeitliche Spanne doch aus.

Welche Alternative es aber auch ist – sie sollte nicht aus dem Bauch heraus gewählt werden. Es kommt schließlich auch auf die individuelle Situation des Anlegers an. Welches Risikoprofil habe ich? Kann ich mir etwas Risiko leisten oder sollte ich lieber auf Nummer sicher gehen? Was ist mit meinem Anlagehorizont? Diese Fragen sollte man sich beantworten, dafür aber sinnvollerweise die Unterstützung eines professionellen Ruhestandsplaners in Anspruch nehmen. Gemeinsam mit ihm kann der Anleger seine persönlichen Ziele und Umstände identifizieren und im Anschluss daran die beste Anlagestrategie für sein Kapital festlegen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dividenden: Ein unverzichtbares Element für kluge Investoren!

Inmitten sinkender Zinssätze und erheblicher wirtschaftlicher sowie geopolitischer Unsicherheiten gewinnen Dividenden für Anleger an Bedeutung. Dividenden leisten nicht nur einen erheblichen Beitrag zur Gesamtrendite, sondern können auch die Volatilität eines Portfolios verringern.                                                                            Bild: KI Vier Gründe , warum Dividenden jetzt wichtig sind:  Dividenden spielen eine wichtige Rolle für die Gesamtrendite: Viele Anleger unterschätzen den Einfluss von Dividenden auf die Gesamtrendite. Seit 1926 haben Dividenden fast ein Drittel zur Gesamtrendite von US-Aktien beigetragen. Von 1980 bis 2019, einem Zeitraum, der durch einen deutlichen Rückgang der Zinssätze gekennzeichnet war, stammten 75 Prozent der Renditen des S&P 500 Ind...

Wie Du mit Edelmetall Deine Immobilienfinanzierung sicherer und billiger machst: Ein umfassender 25-Jahresvergleich

In Zeiten schwankender Finanzmärkte und historisch niedriger Zinsen suchen viele Immobilienkäufer nach Möglichkeiten, die Kosten ihrer Finanzierung zu optimieren. Eine interessante Strategie besteht darin, den Tilgungssatz zu reduzieren und das eingesparte Geld stattdessen in einen Edelmetallsparplan, beispielsweise in Silber oder Gold, zu investieren. Diese Strategie könnte nicht nur die Finanzierungsdauer reduzieren, sondern gleichzeitig auch die finanzielle Sicherheit in unsicheren Zeiten erhöhen. In diesem Artikel betrachten wir einen umfassenden Vergleich, um zu sehen, wie diese Strategie über 25 Jahre funktioniert hätte.   Vergleich: Standardfinanzierung vs. Tilgung mit Sparplan in Edelmetallen In unserem Vergleich betrachten wir zwei Szenarien, ausgehend von einer Finanzierungssumme von € 400.000: Normale Finanzierung mit einer geplanten Laufzeit von 25 Jahren: Bei dieser Strategie variiert die Tilgungsrate in Abhängigkeit vom jeweiligen Zinssatz, damit die ...

Gefährliche Giganten: Wie sicher sind die systemrelevanten Banken wirklich – und wie schützen Sie Ihr Vermögen?

Die Veröffentlichung der aktuellen Liste systemrelevanter Banken durch das Financial Stability Board (FSB) rückt erneut die potenziellen Risiken des globalen Bankensystems in den Fokus. Diese sogenannten „too big to fail“-Institute sind so stark in die weltweite Finanzarchitektur eingebunden, dass ein Scheitern gravierende Konsequenzen hätte. Doch in einem zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Umfeld stellt sich die Frage: Wie sicher ist das globale Bankensystem – und welche alternativen Investitionsstrategien bieten sich an, um Vermögen abzusichern? Bild: KI Was bedeutet "systemrelevant"? Systemrelevante Banken sind Institute, deren Größe, Vernetzung und Komplexität sie zu unverzichtbaren Akteuren im Finanzsystem machen. Ein Kollaps einer solchen Bank hätte weitreichende Folgen für die Weltwirtschaft. Aktuell listet das FSB 29 Banken, die je nach Risikopotenzial in Kategorien eingeteilt werden. JPMorgan Chase nimmt dabei die oberste Kategorie ein, was ihre immense Bedeutung,...