Direkt zum Hauptbereich

Der September als Crash-Monat – warum Aktien trotzdem zu einer guten Ruhestandsplanung gehören

Auch an der Börse kann es das eine oder andere Herbstgewitter geben. Nichtsdestotrotz sollte eine sinnvolle Ruhestandsplanung immer auch Aktien berücksichtigen.

Es gibt etwas, das Börsianer fast genauso mögen wie steigende Aktienkurse. Das sind knackige Sprichwörter, die das mitunter schwer nachzuvollziehende Geschehen am Aktienmarkt kurz, prägnant und auch für Laien verständlich auf den Punkt bringen. Man denke da nur an das "Greife nie in ein fallendes Messer", wonach es wenig ratsam ist, fallende Aktien zu kaufen, da die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Absturzes relativ groß ist. Oder "An der Börse wird nicht geklingelt": Hiermit wird darauf hingewiesen, dass es keine Signale gibt, die einem Börsianer klar zu verstehen geben, wann der richtige Ein- oder Ausstieg für eine Aktie ist. Viele dieser Sprichwörter haben einen wahren Kern, wenn sie auch nicht immer zu 100 Prozent eintreffen.

So verhält es sich etwa mit "Sell in May and go away". Diese Empfehlung rät dazu seine Aktien im Mai zu verkaufen und erst wieder im Herbst neu in den Markt einzusteigen. Hintergrund ist ein Phänomen, das die Börsianer Saisonalität nennen. Es bezeichnet den Umstand, dass es an der Börse so etwas wie Jahreszeiten gibt, sprich dass sich Aktien in manchen Monaten des Jahres in der Regel besser entwickeln als in anderen. So steigt der Aktienmarkt etwa in den Monaten von Oktober bis April wesentlich stärker als in den Monaten von Mai bis September. Wichtig ist aber der Zusatz "in der Regel". Denn die vermeintliche Gesetzmäßigkeit beruht auf empirischen Beobachtungen über viele Jahrzehnte, trifft aber nicht in jedem Jahr zu.

Ein gutes Beispiel dafür ist der September. Er gilt gemeinhin als Crashmonat, fielen doch einige der größten Abstürze der Börsengeschichte in den September und haben ihm auf lange Sicht eine eher unterdurchschnittliche Performance eingebracht. Im Jahr 2013 hingegen ist der September, zumindest im bisherigen Verlauf, alles andere als ein Katastrophenmonat. Trotz Syrienkrise hat etwa der DAX zuletzt deutlich zugelegt. Das soll zwar nicht heißen, dass die Börse nicht doch noch von einem "Herbstgewitter" heimgesucht wird. Doch zumindest die erste Septemberhälfte beweist, dass Börsensprichwörter zwar unterhaltsam und zutreffend, aber nicht allgemeingültig sind.

Letztendlich sollten sich gerade langfristig orientierte Anleger auch nicht zu sehr mit solchen Weisheiten beschäftigen. Denn grundsätzlich sind Aktien für die Altersvorsorge immer ein wichtiger Bestandteil, gehören sie doch bei allen Schwankungen auf lange Sicht zu den renditestärksten Anlageformen. Oft lässt sich die individuell notwendige Rendite am besten mit Aktienanteilen erreichen. Das sollte derjenige, der einen auf den Ruhestand ausgerichteten Vermögensaufbau verfolgt, auch bei seiner Altersvorsorge berücksichtigen. Hier empfiehlt es sich, einen professionellen Ruhestandsplaner zu konsultieren, der weiß, wie sich Aktien in eine individuelle Strategie einbauen lassen.

Ein letztes Börsenzitat haben wir in diesem Zusammenhang dann doch noch. Es stammt aus dem Mund des großen André Kostolany: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich."

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

EU-Vermögensregister: Wie ist der aktuelle Stand 2024? Teil 1: AMLA

Die Aufregung war erwartungsgemäß groß nach der Ankündigung der Europäischen Union, ein zentrales, umfassendes Vermögensregister einzuführen - beziehungsweise zumindest die Einführung zu überlegen. Teil 1: Die neue Behörde AMLA Erstmals wurde ein solches Register 2021 vorgeschlagen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie der Europäischen Kommission wurde die Idee geboren, ein solches europaweites Register zu erstellen, um Transparenz zu schaffen und den Behörden bei der Bekämpfung der Finanzkriminalität zu helfen. Nebst den Daten aus Quellen wie Handelsregistern, Grundbüchern und Stiftungsinformationen sollen auch Informationen über Luxusgüter wie Kunstwerke, Oldtimer und Yachten geführt werden. An diesen Vorgaben hat sich seit 2021 nichts geändert - doch wie ist der aktuelle Stand zum Jahresbeginn 2024? Bild: KI Auch im Jahr 2024 liegt der Fokus der EU - und auch von Deutschland - stark auf Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Laut Bundesministerium der Finanzen hat die

Auf-, ab- oder seitwärts? So könnte sich der Silberkurs 2024 entwickeln

In den letzten sechs Monaten, sprich von Juli 2023 bis Dezember 2023, hat sich der Silberpreis in einem beständigen Bereich zwischen 22 und 26 US-Dollar bewegt, was einige Marktbeobachter als Anzeichen für eine ähnliche Entwicklung in den nächsten Jahren interpretieren. Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass sich seit der Entspannung der Corona-Krise Q3 2022 nicht viel getan hat. Aktuell stagniert die Wirtschaft, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Grafik: Gold.de Wenn sich positive und negative Nachrichten die Waage halten, könnte sich der Preis weiterhin seitwärts bewegen. Derzeit deuten Angebot und Nachfrage auf ein Potenzial für höhere Preise hin, aber ein relativ hoher Leitzins lenkt Investoren möglicherweise zu anderen, lukrativeren Anlageoptionen. Sobald sich die Wirtschaft erholt, wird vermehrt Silber von der Industrie nachgefragt, was ein wichtiger Aspekt für die Kursentwicklung darstellt. Anleger sollten für sich selbst entscheiden, ob sich ein Investment aus kurzfr

Herzliche Grüße zu Weihnachten

Bild: https://pixabay.com/users/monicore-1499084 Sehr geehrte Vertriebspartner, geschätzte Kollegen und Freunde, liebe Leser, ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Rückblickend erkennen wir stets, dass aus jeder Herausforderung, die Krisen mit sich bringen, wertvolle Lektionen und Fortschritte hervorgehen. In dieser Zuversicht senden wir Ihnen die besten Wünsche für zahlreiche positive Erlebnisse und aufregende neue Wege in der Zukunft. Wir blicken voller Erwartung auf das kommende Jahr, mit der Hoffnung, dass es uns weiterhin Möglichkeiten für Wachstum, Innovation und gemeinsamen Erfolg bietet. Möge das neue Jahr für uns alle ein Zeitraum des Wiederaufbaus, der Erneuerung und des wachsenden Fortschritts sein. Wir freuen uns darauf, auch im nächsten Jahr Seite an Seite mit Ihnen zu arbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen und neue Horizonte zu erschließen. Das gesamte Team der Deutschen Ruhestandsplanung ist dankbar für die verlässliche Kooperation und sendet Ihnen und Ihr