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Cost-Average-Effekt - mehr als nur Effekthascherei

Zu den Vorteilen eines langfristig ausgerichteten Fondssparplans zählen Experten auch den sogenannten Cost-Average-Effekt. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Und ist dieser Effekt wirklich so groß, dass seine Auswirkungen ins Gewicht fallen?


Die Sprache der Börsianer ist eine ganz eigene, der Außenstehende versteht sie in der Regel kaum. So reden die Teilnehmer an der Börse etwa gerne über Outperformance, über Asset Allocation oder über Peergroups. Manche Ausdrücke haben einen einfachen Hintergrund und sind verhältnismäßig schnell zu erklären. Andere sind komplizierter, um sie zu erläutern, muss man mitunter ordentlich ausholen. Zu diesen komplexeren Begriffen gehört beispielsweise der Cost-Average-Effekt, zu Deutsch etwa Durchschnittskosteneffekt. Wer sich regelmäßig mit Fonds beschäftigt, hört diesen Ausdruck immer wieder. Nur wenige wissen allerdings, was sich dahinter verbirgt.

Der Cost-Average-Effekt zeigt sich, so sagen die Experten, vor allem beim langfristigen Vermögensaufbau. Diesem Effekt zugrunde liegt die These, dass ein regelmäßiges Besparen beispielsweise eines Fonds sinnvoller ist, als ein einmaliges Fondsinvestment, da man sich als Anleger auf lange Sicht die Schwankungen am Kapitalmarkt zunutze machen kann. So ist dem Anleger zu empfehlen, im Rahmen eines Fondssparplans regelmäßig einen immer gleich bleibenden Betrag zu investieren, unabhängig davon, wie teuer der jeweilige Fonds gerade ist.

Ein simples - wenn auch etwas statisches - Beispiel, welches den Cost-Average-Effekt dennoch ganz gut darstellt, ist folgendes: Ein Anleger will Geld im Rahmen eines einjährigen Sparplans anlegen. Dazu investiert er pro Monat den immer gleichbleibenden Betrag von 100 Euro in einen Fonds, also auf das Jahr gesehen 1.200 Euro. Im Laufe des Jahres schwankt der Kurs des Fonds, so dass der Anleger für seine monatlichen 100 Euro mal mehr, mal weniger Anteile bekommt. Erhält der Anleger zu Beginn des Sparplans, bei einem Kurs von 10 Euro, 10 Anteile des Fonds, sind es in einem Monat, in dem der Kurs auf 8 Euro fällt, 12,5 Anteile; fällt der Kurs weiter auf 5 Euro, sind es sogar 20 Anteile; kehrt die Notierung zurück auf 10 Euro, sind es wieder 10 Anteile. In diesem Beispiel hätte der Anleger nach 12 Monaten in dem Fall, dass er am Anfang des Jahres sein ganzes Kapital von 1.200 Euro auf einen Schlag investiert hätte, 120 Fondsanteile in seinem Depot. Beim regelmäßigen, monatlichen Besparen wären es aber mehr gewesen, da er in manchen Monaten mehr Anteile für sein Geld bekommen hätte. Im Umkehrschluss hat er also die Durchschnittskosten eines einzelnen Anteils deutlich reduziert und das Beste aus seinem Einsatz gemacht.

Am Ende der Laufzeit des Sparplans hat sich der Anleger die Schwankungsbreite des Aktienmarktes zunutze gemacht, indem er Kursschwächen ausgenutzt und damit mehr Anteile als bei einem einmaligen Fondskauf, zu Beginn des Jahres, eingesammelt hat. Und genau das ist der Effekt, der hinter dem Begriff steckt.

Man sollte allerdings eines nicht vergessen: Der Cost-Average-Effekt ist nur ein gutes Argument für einen langfristigen Vermögensaufbau, es gibt noch wesentlich mehr. Ein professioneller Ruhestandsplaner hilft Ihnen den Überblick über die verschiedenen Vorteile einer guten Planung und über die Möglichkeiten zu behalten. Er hilft Ihnen zudem, sich eine Meinung zu bilden und die im Sinne Ihrer Altersvorsorge richtigen Entscheidungen zu treffen.

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