Direkt zum Hauptbereich

Die Mischung macht's

Die niedrigen Zinsen und die im Vergleich dazu hohen Renditen, die in den vergangenen Monaten an der Börse zu erzielen waren, haben viele Anleger ins Grübeln darüber gebracht, ob sie nicht vielleicht in Sachen Aktien zu wenig investiert sind. Ein Blick auf die längerfristige Entwicklung offenbart Überraschendes.

Keine Frage, am Aktienmarkt läuft es zurzeit richtig rund. Nur gut einen Monat nach dem erstmaligen Überschreiten der Marke von 8.600 Punkten hat der deutsche Aktienindex DAX in dieser Woche gleich mehrfach erneute Bestmarken nahe der 9.000 Punkte gesetzt – und damit seinen rund zweijährigen Aufwärtstrend fortgesetzt. Ein ähnliches Bild zeigt sich am US-Markt: Der breite Index S&P 500 notiert ebenfalls auf Rekordniveau, auch der Dow Jones ist nur ein kleines Stück von seinem im September markierten Höchststand entfernt.

Die breite Zustimmung, die der Aktienmarkt schon seit Monaten bei Anlegern findet, liegt vor allem darin begründet, dass es zurzeit wenige Alternativen gibt: Die wegen der lockeren Geldpolitik, unter anderem der US-amerikanischen Notenbank, äußerst niedrigen Zinsen machen Tages- und Festgeld für Anleger unattraktiv. Die Eurozonen-Krise und der Haushaltsstreit in den USA haben ihnen zudem vor Augen geführt, dass selbst vermeintlich solide Schuldner in eine Schieflage geraten können – und Staatsanleihen daher auch nur mit Vorsicht zu genießen sind. Dass die Preise von Gold und anderen Rohstoffen in den vergangenen Monaten fast nur den Rückwärtsgang kannten, macht auch diese Anlageklasse gerade nicht wirklich attraktiv.

Doch so sehr Aktien im Moment auch aus allen anderen Asset-Kategorien herausstechen mögen, sollten sich Anleger bewusst sein: Es muss nicht immer so weitergehen. Es ist zwar richtig, dass Aktien in der Regel auch auf lange Sicht eine gute Rendite bringen. Doch zieht man das vergangene Jahrzehnt heran, zeigt sich, dass jede Anlageklasse im Laufe dieses Zeitraums eine oder mehrere Schwächephasen hatte, selbst Aktien. So waren die weltweiten Börsen in den Jahren 2008 und 2011 regelrecht eingebrochen. Den Rohstoffen erging es allerdings nicht viel anders: Hatten ihre Kurse im Jahr 2010 noch eine im Vergleich mit anderen Assetklassen überdurchschnittliche Performance aufgewiesen, entwickelten sie sich in den Jahren 2011, 2012 und dem bisherigen Jahresverlauf 2013 sehr schwach – die weltweite Wachstumsdelle hatte deutlich auf die Rohstoffpreise gedrückt und belastet sie teilweise immer noch. Und mit der Rendite von Staatsanleihen lag der Anleger im letzten Jahrzehnt auch nur in wenigen Jahren über dem Durchschnitt  der Renditen der anderen Anlageklassen.

Vor diesem Hintergrund wird eines deutlich: Ein Mix über die verschiedenen Anlageklassen hinweg ist sinnvoller als der ausschließliche Einsatz etwa von Aktien – weil ein solcher Mix auf der einen Seite einen überdurchschnittlichen Ertrag bringt und auf der anderen Seite eine wesentlich geringere Schwankungsbreite. Und Letzteres heißt nichts anderes, als dass der Anleger nachts auch ruhiger schlafen kann. Und das sollte für eine gute Altersvorsorge gegeben sein.

Risikostreuung sollte für den Anleger aber ohnehin oberstes Gebot sein. So sollte er nicht nur dem Risiko der einzelnen Anlageklassen aus dem Weg gehen, sondern auch das Managerrisiko minimieren, das ein einzelner aktiv verwalteter Fonds mit sich bringt. Und dieses Risiko umgeht er etwa, indem er sein Kapital auf mehrere Fonds verteilt.
Welche Anlagestrategie genau sich für Ihre individuelle Altersvorsorge anbietet, sollten Sie im persönlichen Gespräch mit einem professionellen Ruhestandsplaner klären. Er findet mit Ihnen zusammen den richtigen Mix. Denn auch bei der Ruhestandsplanung lautet die Erfolgsformel oft: Die Mischung macht's.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

EU-Vermögensregister: Wie ist der aktuelle Stand 2024? Teil 1: AMLA

Die Aufregung war erwartungsgemäß groß nach der Ankündigung der Europäischen Union, ein zentrales, umfassendes Vermögensregister einzuführen - beziehungsweise zumindest die Einführung zu überlegen. Teil 1: Die neue Behörde AMLA Erstmals wurde ein solches Register 2021 vorgeschlagen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie der Europäischen Kommission wurde die Idee geboren, ein solches europaweites Register zu erstellen, um Transparenz zu schaffen und den Behörden bei der Bekämpfung der Finanzkriminalität zu helfen. Nebst den Daten aus Quellen wie Handelsregistern, Grundbüchern und Stiftungsinformationen sollen auch Informationen über Luxusgüter wie Kunstwerke, Oldtimer und Yachten geführt werden. An diesen Vorgaben hat sich seit 2021 nichts geändert - doch wie ist der aktuelle Stand zum Jahresbeginn 2024? Bild: KI Auch im Jahr 2024 liegt der Fokus der EU - und auch von Deutschland - stark auf Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Laut Bundesministerium der Finanzen hat die

Auf-, ab- oder seitwärts? So könnte sich der Silberkurs 2024 entwickeln

In den letzten sechs Monaten, sprich von Juli 2023 bis Dezember 2023, hat sich der Silberpreis in einem beständigen Bereich zwischen 22 und 26 US-Dollar bewegt, was einige Marktbeobachter als Anzeichen für eine ähnliche Entwicklung in den nächsten Jahren interpretieren. Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass sich seit der Entspannung der Corona-Krise Q3 2022 nicht viel getan hat. Aktuell stagniert die Wirtschaft, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Grafik: Gold.de Wenn sich positive und negative Nachrichten die Waage halten, könnte sich der Preis weiterhin seitwärts bewegen. Derzeit deuten Angebot und Nachfrage auf ein Potenzial für höhere Preise hin, aber ein relativ hoher Leitzins lenkt Investoren möglicherweise zu anderen, lukrativeren Anlageoptionen. Sobald sich die Wirtschaft erholt, wird vermehrt Silber von der Industrie nachgefragt, was ein wichtiger Aspekt für die Kursentwicklung darstellt. Anleger sollten für sich selbst entscheiden, ob sich ein Investment aus kurzfr

Herzliche Grüße zu Weihnachten

Bild: https://pixabay.com/users/monicore-1499084 Sehr geehrte Vertriebspartner, geschätzte Kollegen und Freunde, liebe Leser, ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Rückblickend erkennen wir stets, dass aus jeder Herausforderung, die Krisen mit sich bringen, wertvolle Lektionen und Fortschritte hervorgehen. In dieser Zuversicht senden wir Ihnen die besten Wünsche für zahlreiche positive Erlebnisse und aufregende neue Wege in der Zukunft. Wir blicken voller Erwartung auf das kommende Jahr, mit der Hoffnung, dass es uns weiterhin Möglichkeiten für Wachstum, Innovation und gemeinsamen Erfolg bietet. Möge das neue Jahr für uns alle ein Zeitraum des Wiederaufbaus, der Erneuerung und des wachsenden Fortschritts sein. Wir freuen uns darauf, auch im nächsten Jahr Seite an Seite mit Ihnen zu arbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen und neue Horizonte zu erschließen. Das gesamte Team der Deutschen Ruhestandsplanung ist dankbar für die verlässliche Kooperation und sendet Ihnen und Ihr