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Was tun bei niedrigen Zinsen?

Wer Geld für Anschaffungen oder den Ruhestand zurücklegen und es vermehren möchte, hat es derzeit schwer. Sparen über Sparbuch oder Festgeld ist wegen der niedrigen Zinsen nicht attraktiv. Doch es gibt andere Möglichkeiten.
Für Häuslebauer ist es ein ideales Umfeld: Wer zurzeit für den Bau oder den Kauf einer Immobilie einen Kredit aufnehmen möchte, kann das zu Konditionen tun, die günstig sind wie selten zuvor. Das historisch niedrige Zinsniveau macht es möglich.

Wer allerdings sparen möchte dürfte momentan verzweifeln. Denn so niedrig die Zinsen bei einer Finanzierung sind, so niedrig sind sie auch bei der Geldanlage. Ob Festgeld oder Anleihen – meist reicht deren Verzinsung noch nicht einmal aus, um die Inflation auszugleichen. Im Jahr 2008 haben Festgeldsparer noch Zinsen von rund fünf Prozent auf ihre Anlage erhalten – heute, nur rund vier Jahre später, ist es gerade mal ein Prozent. Zwar lassen sich auch mit niedriger Verzinsung über den Zinseszinseffekt Summen ansparen. Doch deren Kaufkraft wird von Jahr zu Jahr weniger.
Ein Ende dieser Entwicklung ist vorerst nicht in Sicht. Die Notenbanken beeinflussen mit ihrer Entscheidung über die Höhe des Leitzinses das Zinsniveau maßgeblich, werden dieses in absehbarer Zeit nicht anheben. Momentan liegt der EZB-Leitzins bei 0,75 Prozent – Ende 2008 lag er bei 4,25. Der Grund ist folgender: Die Notenbanken benötigen niedrige Zinsen, um beispielsweise die Rettung kriselnder Eurostaaten wie Griechenland finanzieren zu können. Staatsanleihen bieten daher keine ernstzunehmende Alternative zu Festgeld oder Sparbuch. Teilweise bewegen sich die Zinsen für die Papiere solider Staaten sogar nur im Bereich von null Prozent.
Unternehmensanleihen bieten da schon attraktivere Zinsen. Anleger sollten allerdings aufgrund des Ausfallrisikos niemals mit großen Beträgen auf einzelne Unternehmensanleihen setzen. Sinnvoller ist hier ein Engagement in einen breit streuenden Rentenfonds, sprich einen Anleihenfonds, der das Risiko auf mehrere Unternehmen und am besten weltweit streut – die Schieflage eines einzelnen Unternehmens fällt dann nicht so sehr ins Gewicht.
Ähnliches gilt auch für den Aktienmarkt. Dieser lockt ebenfalls mit einer höheren Wertentwicklung als herkömmliche Anlagen. Allein mit den Dividenden solider und wachstumsstarker Konzerne lassen sich Renditen im mittleren einstelligen Bereich einfahren – mit der Möglichkeit zusätzlicher Kursgewinne. Wer etwa im Jahr 1981 Aktien aus dem DAX gekauft hatte und diese 2011 verkaufte, erzielte unter dem Strich pro Jahr neun Prozent Rendite. Allerdings sollten Anleger auch bei Aktien der Expertise eines Fondsmanager vertrauen: Mit dem Engagement in einen breit gestreuten Aktienfonds haben sie an der Entwicklung der Aktienmärkte teil, sind aber gegen Risiken besser gefeit, als wenn sie auf eigene Faust in einzelne Unternehmen investieren würden.

Ein Ruhestandsplaner kann bei der Auswahl der richtigen Fonds behilflich sein. Er berücksichtigt die Ziele des Anlegers und trifft so die richtige Entscheidung.

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